Werkstatt
 An der Art wie ein Um- oder Anbau in die Originalelektrik integriert wurde erkennt man sehr schnell ob da jemand mit Sachver- stand gewerkelt hat. Erste Voraussetzung beim Eingriff in die Stromkreise ist es, zu verstehen was man eigentlich macht und zu jedem Zeitpunkt die erfolgten Schritte nachvollziehbar hält. Handelt es sich um mehr als die Montage von Zubehörblinkern sollte man die Änderung in einem Schaltplan verzeichnen und den Fahrzeugunterlagen zuordnen. Man tut sich damit selbst einen Gefallen für später.
Eine gute Universallösung für einzelne Kabelverbindungen sind gecrimpte Rundstecker. Sie passen durch kleine Bohrungen und übertragen sicher auch hohe Stromstärken. So ähnlich sollte eine Kabelverzweigung aussehe: gecrimpt und mit Schrumpfschlauch isoliert. Löten wäre eine Altanative, macht die Verbindung aber starr und bruchanfälliger. Gecrimpte Stecker und Pins sind Standard in der KFz-Elektrik. Für eine sichere Verbindung müssen Kabel, Pin und Werkzeug zueinander passen. Um Bauteile mit mehreren Kontakten lösbar zu verbinden verwendet man Mehrfachstecker. Diese Bauart ist wassergeschützt und an vielen japanischen Kabelbäumen zu finden.
Wichtig ist weiterhin die Qualität der Ausführung. Quetschverbinder, Stromdiebe oder gar kaltverzwirbelte Drahtenden sowie Lüsterklemmen aus Opas Schuppen taugen höchstens zur Notreparatur für unterwegs.
Wird ein Kabelbaum neu gebaut, muß er in der Theorie schon fertig sein. Je umfangreicher ein Umbau desto wichtiger ist der Schaltplan. Kein Hexenwerk mit der richtigen Grafiksoftware. Eine gute Darstellung erleichtert spätere Änderungen und die Fehlersuche. Den Farben der Kabel im Bordnetz sind Funktionen zugeordnet, weshalb man bei Kabelverzweigungen die Farben beibehalten sollte. Soll, wie hier, das Zündschloß vom Lenker hinter den Zylinder wandern wird der Kabelbaum umkonfiguriert. Die Kabel einfach zu verlängern ist keine schöne Lösung. Umwege sind Fehlerquellen. Für größere Änderungen an der Elektrik braucht man  ein Grundsortiment an Steckergehäusen und Pins
Elektrische und elektronische Bauteile brauchen eine Halterung und müssen auffindbar sein. Manchmal ist es auch wichtig optisch eine akzeptable Lösung zu finden. Denn, was gut sein soll muß auch gut aussehen.
Hier sollten wir an einem Umbau gleich mehrere Elektrikprobleme beheben. Zuvor haben wir die grob ausgeflexte Blechplatte auf dem Luftfilter gegen einen Alu-Deckel getauscht den wir mit Halterungen für die zuvor "freischwebenden" Bauteile versehen haben. Im Bild links ist ein Defekt vorprogrammiert. Wiederstände für den Blinkerstromkreis montiert man am besten auf einer Aluplatte. Die Steckverbindungen sind dann sicher und die Wärmeableitung wird verbessert. Eine alte EMW läuft viel zuverlässiger mit Kondensatorzündung. Die Limahalterung haben wir zur Aufnahme der Elektronikboxen etwas geändert. Nur wer sich auskennt weiß, daß die Kästen dort original nicht hingehören. An älteren BMW 650F gehen gern mal Regler kaputt weil sich an ihrem Platz unter der Sitzbank die Wärme staut. Eine angefertigte Aluhalterung ermöglicht die Montage eines größeren Reglers zwischen den Rahmenunterzügen. Der Motorschutz kommt noch darüber. Einen Powercommander anzuschließen ist durch die plug&play Technologie einfach. Die Kabel sauber zu verlegen und Bauteile sinnvoll zu plazieren ist eine andere Sache. Bei dieser Hayabusa haben wir das Rechenmodul auf einer Aluhalterung im Heck angebracht.
Zwei Beispiele wie wir eine Ganganzeige montieren. Meist sieht man sie auf die Gabelbrücke geklebt. Allerdings machen sie dort keine gute Figur und im Blickfeld sind sie auch nicht wirklich.
Bei dieser ZX9 haben wir eine Halterung links neben den Armaturen angebracht. Die Klettverbindung reicht für das kleine Bauteil aus. An der GSX-R haben wir die Halterung für die Ganganzeige an der Instrumentenrückseite mit den dort vorhandenen Schrauben befestigt.
Manchmal finden wir an elektrischen Anlage Änderungen vor, die eine Fehlersuche extrem erschweren oder in vertretbarem Zeitrahmen unmöglich machen. Dann kann es sein, daß wir einen Reparaturauftrag  ablehnen. Ganz wichtig: wenn Du ein umgebautes Motorrad kaufen möchtest dann schau Dir die Elektrik an! Wenn Du sowas wie auf den folgenden Bildern siehst kann es vielleicht Probleme geben.
Quetschverbinder kann man sich gern zum Bordwerkzeug legen. Im Notfall können Sie hilfreich sein. Als Dauerhafte Steckberbindung eignen sie sich kaum, schon gar nicht wenn sie unisoliert herumbaumeln. Einfache Lüsterklemmen eignen sich nicht zum verbinden von Litzenkabeln. Wie Steckerpins richtig gecrimpt werden haben wir weiter oben gezeigt. Das hier kann nicht halten. Schnellverbinder, auch Stromdiebe genannt sind keine sichere elektrische Verbindung sondern ohmsche Zeitbomben. Spätestens wenn Feuchtigkeit dazukommt entstehen Übergangswiederstände. ... also dann doch lieber den zweifelhaften Quetschverbinderstecker nehmen. Kabelabzweigung - im Prinziep richtig aber Ausführung mangelhaft. Siehst Du das Kabel links. Es kommt schwarz an, wird dann gelb, dann grün. Was hier womit verbunden ist verrät kein Schaltplan mehr. Solange alles funktioniert ist es gut. Wer hier aber einen Fehler suchen muß hat es nicht leicht. Und das bekommt man tatsächlich von einem bekannten Quadvertrieb aus Deutschland geliefert. Hier ist mehr Kabel aufgewickelt als Seil auf der Seilwinde. Nicht schön. Werkstatt  Übersicht Werkstatt  Übersicht Startseite Startseite
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